Der Weg ist das Ziel – Claudi und Marco sind weiter unterwegs!

Gleich vorweg eine aktuelles Statement zur allgemeinen Befindlichkeit:

Marco: „Soweit geht’s uns immer noch gut, Diskussionen und Uneinigkeiten über die Machbarkeit der zu bestreitenden Wege nehmen ein wenig zu, das Thermometer klettert wieder, die Sehnsucht nach gutem Essen wächst stetig (hier viel Fleisch, alles frittiert, wenig Gemüse, wenig frische Sachen, alles süß, kein gutes Brot… außer gutem Wein) aber Claudi scheint`s zu schmecken!!! 😉

Claudi: „Das klingt so, als ob ich nur Fleisch und Frittiertes esse, nein. Marco denkt dabei an gekochtes Gemüse zur Hauptspeise, die spanische Variante ist aber alles einzeln – bspw: Obstsalat ist ein ganzer Apfel, eine ganze Banane und weiteres Plus ein Messer zum Selbstzerschneiden“.

Marco: „Der Rolli hält noch tapfer durch, Akkuproblem ist weiterhin akut und der Anhänger schleppt sich vor sich hin. Claudias Luftbett ist im Arsch (Marco`s Isomatte bekommt nun doch Einsatzzeiten)
Und: Unser Ruf in Spanien scheint uns voraus zu eilen! Es spricht sich rum und in den Dörfern bei den Herbergen und Supermercados sind wir schon Gespräch, man fragt nach uns „wann die (wir) denn endlich wohl hier (im Dorf) durchkommen…“! Auch andere Pilger haben schon von uns gehört und sind dann ganz freudig uns zu treffen und zu sehen, dass die Geschichte wahr ist.

Und weiterhin freuen wir uns über die ganzen Kommentare und Wünsche. Hoffentlich bleibt das so …

Und nun weiter im Reisebericht:

Tag 11: Von Poo de Llanes ging es 20km nach Pineres de Pria. Und den ganzen Tag hat es ohne Unterbrechung einfach nur geschüttet!!! Es war kalt und ungemütlich. Und es war einer dieser unstimmigen Tage, Claudia ist Straße lang, Marco nahm den Camino. Prompt haben wir uns am ausgemachten Ort (auf Hälfte der Strecke) verfehlt! Nach 1 1/2h wiedergefunden, aber solche „Extraschichten“ bei Regen sind echt Horror. Dann ging`s aber wieder getrennt weiter und nach über 6 Stunden im nicht nachlassenden Regen, nass bis auf die Haut in der Herberge angekommen. Claudia: „Ich brauchte zwischendurch Hilfe von einem Spanier, weil mir die Brille beinahe von der Nase fiel, und der hielt mir prompt 20 Euro hin, am Ende hat er mein gebrochenes Spanisch aber doch verstanden“. Zum Glück gab es da Heizung, Waschmaschine und Trockner. Das war ein Segen! Abends haben wir dann mit den anderen Pilgern gekocht und die Zitterpartie von Dortmund geschaut! In einer spanischen Dorfkneipe kann man ganz schön grimmig gucken…

Tag 11:

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Tag 12: Von Pineres aus ging es – wie kann es anders sein – im strömenden Regen und bei Kälte über Ribadesella nach San Esteban de Leces. Übernachtet haben wir in einer alten Schule, die nun als Herberge fungiert – ohne Heizung, ohne Trockner, ohne Privatsphäre, ohne Alternative…
Das war auch der Grund für Claudias absoluten Tiefpunkt!!! Tränen folgten Heimweh folgten Tränen folgten Wärmflasche und einem Kompromiss: Nach vielen Tagen bei Kälte und Regen sparen wir uns den „Industrie lastigen“ Weg über Gijon nach Aviles. Es wurde für den nächsten Tag ein Behindertentaxi geordert.

Tag 12:

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Tag 13: Und wir sind 80 km nach Aviles gefahren. Auf dieser Fahrt hat natürlich der Anhänger weiter gelitten. Der Taxifahrer kannte kein Pardon beim Einladen. Aviles ist wirklich schön und empfehlenswert. Claudias Laune besserte sich auch, wie auch das Wetter! Es wurde wärmer und freundlicher … wir haben uns ein wenig die Stadt angesehen und in der Herberge übernachtet!

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Tag 14: Die Sonne scheint, über 20 Grad und wir schlagen uns (auf eigene Faust und mit Umwegen) durch das hügelige Hinterland aus Aviles raus nach San Esteban de Pravia. Der richtige Camino wäre für uns nämlich nicht machbar gewesen. Nach 20km mussten wir wieder mal einen Lade-Zwischenstop machen, die letzten 5km ging es dann echt schleppend und „mal an, mal aus, mal an, mal aus“ hat sich der Rolli mit letzter Kraft ins Ziel geschleppt. Die Jugendherberge war absolut gut und unser Schlaf auch!

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Tag 15: Ausgeruht und wieder mit eigens zusammengestellter Route sind wir nach Soto de Luina. Mit tollen Strandsichten und weiten Ausblicken auf’s Meer ging es über historische Fischerdörfer z.B. Cudillero (absoluter Touri-Ort – wenn man vom Berg reinkommt ist keiner zu sehen und unten tobt das Leben) und zum Schluss viel Asphalt ins Ziel. 4km vor dem Ende der Etappe war wieder Aufladen angesagt. Diesmal privat bei einer netten Familie …

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Tag 16: Von Soto sind es nur noch 296.9 km nach Santiago und deswegen haben wir dann gleich mal 26km auf Asphalt zurückgelegt! 😉 Super anstrengend für die Füße und Beine, super warmer Tag und extrem nervenaufreibend. An sich eigentlich total öde den Sonntag durch die spanische Pampa auf alten Landstraßen zu laufen aber: Wenn Motorräder mit einem Porsche Rennen fahren und uns in einer Serpentinenkurve volles Rohr entgegenkommen, bleibt das Herz kurz stehen!!! Claudi war kreidebleich … zum Glück unversehrt in Cadavedo angekommen, haben wir einen tollen Ausblick über die ganze Küste genießen dürfen (*tolle Gespräche bei tollem Sonnenuntergang*)!!!

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Tag 17: Wieder schlagartig vorbei mit Sonne! Regen wie aus einem Guss … und wir begeben uns auf eine halsbrecherische und lange Etappe. Über 32km mit 2x Aufladen unterwegs, ging es über Luarca nach Pinera. Und gefährlich weil wir das gesamte letzte Drittel der Etappe auf der extrem vollen Nationalstraße absolvieren mussten! Regen, schlechte Sicht, S-Kurven ohne Seitenstreifen, LKW von vorne, LKW von hinten, da stockt einem der Atem, das ist nicht zum Nachahmen gedacht! Und zu allem Überfluss war da auch wieder der Akku runter! Oh Mann, da ist das Herz einige Male bis in die Untiefen der durchnässten Wanderstiefel gerutscht!!! Aber es ging gut, und wir kamen in eine sehr vollen Herberge, mit vielen bekannten und unbekannten Gesichtern, an.

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Tag 18: Ausruhtag – Marco wollte nicht mehr weiter im Regen und hat das nächste Hotel angesteuert – 4 Sterne und behindertengerecht! Den Regen lassen wir vorbeiziehen (hoffentlich). Die nächsten Tage sollen wieder schön sein! Dann folgen die letzten Abschnitte an der Küste bevor wir dann 200km vor Santiago – bei Ribadeo ins Landesinnere einbiegen. Morgen geht’s auf dem schönen Küstenweg über La Caridad nach Tapia de Casariego! Falls der Akku durchhält 😉

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Übrigens: Einige Bilder zeigen, wie interessant der Rolli und Anhänger die letzten Wochen immer untergebracht war! Manchmal ist das echt abenteuerlich…

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Und dann noch 2 Bilder als Glückwünsche für die nächsten bahnbrechenden Ereignisse!

Alles Gute zum Frauentag und Tassen hoch zum Herrentag – Mensch das fällt ja gut für alle 😉

Alles Gute zum Muttertag

Alles Gute zum Muttertag

Alles Gute zum Vatertag

Alles Gute zum Vatertag

PS: Gruß an die Wildschweine in Guilow! @Karl: Fall nicht in` Bach

UND: Ein Gruß von Marco an Lenka: Ja Tebia Luiblui Maja Lenatschka, ich denk an Dich und den Bauch, jeden Augenblick. Celuju Tebia!

Sowie ein Gruß von Claudia an Mutsch: Danke, dass du immer so verrückte Sachen mit mir gemacht hast. Denn ich glaube ohne Dich, wäre ich jetzt nicht hier. Fühl dich ganz doll gedrückt! Und bleib tapfer, dein Kind kommt ja bald wieder. 😉

9 Gedanken zu “Der Weg ist das Ziel – Claudi und Marco sind weiter unterwegs!

  1. Hallo, lieber Marco,
    herzliche Glückwünsche zum Herrentag!
    Deine Gedanken werden sicherlich in Quilow bei der Party sein, aber nächstes
    Jahr ist wieder Herrentag.
    Vielen Dank für den originellen Glückwunsch zum Muttertag.
    Eure Reise, liebe Claudi und lieber Marco, wird ja immer abenteuerlicher. Passt
    nur auf, dass Euch auf den Straßen nichts passiert und bleibt immer in Reichweite!
    Marco, Deine Landschaftsbilder sind ja wunderschön, aber es ist nur ein kleiner
    Ausschnitt von dem, was Ihr selbst bewundern und bestaunen könnt. Ihr seid zu
    beneiden. Mit dem Essen ist es so eine Sache. Andere Länder- andere Sitten!
    Bei all`dem Wetter und den Strapazen lasst Euch nicht hängen, sondern motiviert Euch gegenseitig, denn Ihr wollt ja auch Spaß an Eurer Reise haben. Es ist toll, dass sich Euer Projekt dort schon rumgesprochen hat. Also Kopf hoch und weiter so, denn Ihr wisst ja:
    „Wenn jemand eine Reise macht, so kann er was erzählen.“
    Wir grüßen und umarmen Euch ganz lieb.
    Eure Monika und Hartmut bzw. Mutti und Papa.

  2. Hallo Claudi und lieber Marco!
    Meine Wünsche begleiten Euch, vor allem für gutes Wetter und daß der ROLLI bis zum Ende durchhält.
    Viele liebe Grüße
    Oma Hannelore
    von Oma, die sonst nie einen Computer anfäßt! Sie liest jede Nachricht von Euch und zittert fürs Gelingen…

  3. Hallo, lieber Neffe und liebe Claudia , wir waren ja schon sooo gespannt, ob Ihr wegen des schlechten Wetters überhaupt voran gekommen seid. Daß es kein
    “ normales Wandern “ wird, habt Ihr ja gewußt , aber daß es so feucht wird, ahnt man nicht. Dazu noch die wilden Strassen Spaniens , Hochachtung , daß Ihr so tapfer seid. Aber alles hat mal ein Ende und bestimmt werdet Ihr danach Euer Zuhause um so mehr lieben , keine Schnarcher mehr , knackiges Gemüse und einen Schirm bei Regen. . Marco , toll, daß Deine künstlerische Ader nicht aufgeweicht ist .Es sind tolle Bilder ( ich sage nur “ Wanderer im Spiegel auf der Strasse ) . Nun wünschen wir Euch Beide , daß Ihr die letzten Kilometer gut schafft, endlich das ersehnte Ziel gesund erreicht und beim Erhalt der Pilgerurkunde keinen Fehler macht . Ihr werdet ja gefragt, warum Ihr das gemacht habt und die hören gerne, daß es aus religiösen Gründen geschieht, sonst fragen sie Euch Löcher in den Bauch.Also liebe Grüße , herzliche Umarmung von Rainer und Reni

  4. Hallo Claudi! Du verrücktes Huhn!
    Wir – Tanja (Ersatz-Jenny) und Jens (Musikmacher) wünschen dir auf deiner Reise weiterhin viel Durchhaltevermögen und immer daran denken: Es gibt kein schlechtes Wetter!!! Dennoch wünschen wir für den Rest des Weges natürlich strahlenden Sonnenschein, angenehme 20 Grad, nette Spanier und jede Menge Gemüse.
    Viele Grüße aus Dresden
    Tanja & Jens (& Bruno – halbes Jahr alt:)

  5. Toller Blog, schöne Bilder, verrücktes Abenteuer. Leider habe ich erst viel zu spät von deinem Unternehmen gehört. Du weißt, die Infos kommen bei mir wieder nur dürftig an (siehe Stefan). Aber ich finde euer Projekt und die Idee, sowie natürlich die Umsetzung dessen, ganz hervorragend. Ich hoffe das euch das Wetter und die Technik keinen Strich durch die Rechnung machen und ihr beiden wohl behalten wieder in Dresden eintrudelt.

    @ Claudi: Rock N Roll!

  6. Hallo Ihr 2 Abenteurer,
    toll, dass Ihr schon so weit gekommen seid!
    Lese heute erst Eure Berichte und denke an Euch, wünsche Euch Löwenherzen und schmerzresistente Knochen;-) und: Immer das Ziel im Auge behalten!
    Ihr schafft das und erlebt wirklich besondere Situationen!
    Bleibt behütet!

    Viele Grüße von der Physio-Kathrin

  7. Liebe Claudi und lieber Marco,
    wenn nichts dazwischen gekommen ist, dann seid Ihr nun an Eurem Ziel, in
    Santiago de Compostela, angekommen.
    800 km – zu Fuß und auf Rädern – eine supertolle Leistung von Euch Beiden.
    Wir beglückwünschen Euch ganz herzlich und hoffen, dass Ihr gesundheitlich
    o.k. seid. Für den Rest Eurer Reise und Rückreise nach Hause wünschen wir
    eine gute Fahrt und freuen uns schon auf ein Wiedersehen.
    Wir waren jeden Tag in Gedanken bei Euch und erwarten Euch nun mit Freude. Bis bald!
    Liebe Grüße von Monika und Hartmut bzw. Mutti und Papa

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