Nachdem eine Weile Funkstille war, hat sich Marco endlich wieder bei uns gemeldet, W-LAN sei Dank. Er und Claudi freuen sich sehr über die vielen Reaktionen im Blog und hoffen, dass sie bald Zeit finden zu antworten. Momentan sind die Internetzeiten jedoch kurz und der Bedarf an Schlaf groß, deshalb hier die Ereignisse der letzten Tage in komprimierter Form:
Tag 5: Mit der Berichterstattung waren wir in Santander stehen geblieben. Dort war es sehr entspannt, und noch super warm (Gesicht schön verbrannt). Aber es war Zeit sich die Stadt ein wenig anzusehen, Sun-Lotion zu kaufen und Dortmund gegen Real Madrid zu schauen! Das 4:1 hat uns ne Menge Respekt verschafft 😉 und fast ne Runde extra Wein, aber da waren die Spanier dann doch zu stolz ;-).
Tag 6: Von Santander haben Claudi und Marco dann 35km!!! zurückgelegt und es fast bis Santillana Del Mar geschafft. Ein wenig schummeln mussten die Beiden allerdings, weil der Weg über eine Eisenbahnbrücke führte, die für die Zwei nicht passierbar war. „Also kurzerhand eingestiegen und 3 Stationen mit Sack und Pack gefahren.“ Die private Herberge eines alten Ehepaares war sehr urig und herzlich. Es wurde viel gekocht und viel Wein getrunken …
Am 7. Tag war es dann schlagartig vorbei mit dem schönen Wetter! Grau in grau, viel Wind, und Regen! Von 23 Grad auf 9 runter. Und somit sind wir auch gar nicht weit gekommen (15-17km) nach Cobreces in eine kirchliche Herberge, der Padre war ein wenig überfordert mit unserer Aufmachung 😉 Aber diese Gemeinschaftsherbergen sind schon echt anstrengend! viel Geschnarche, viel auf’s Klo Getappel, morgens super früh Radau, etc.
Tag 8: Bis auf kurze Auflockerungen gab es den ganzen Tag Wind und Regen. Nass von oben bis unten und nur sage und schreibe 5 Grad Celsius!!! Claudi ist tapfer, der Rolli auch, der Anhänger auch noch! Über Comillas ging es 25 km nach San Vicente de la Barquera. Die Strecke war richtig geil mit Aussicht auf die Picos de Europa. Vor den Beiden die Berge und hinter ihnen der Ozean: „Hammer!“ Am Abend dann Einkehr in eine private Herberge einer ganz tollen Familie. Abends gab es ein gemeinsames Essen mit Wein (logisch ;-). Leider wurde aber wieder in einem Schlafsaal mit Doppelstockbetten geschlafen, was Marcos Rücken stark zu schaffen macht, weil er Claudi immer rein und raus heben muss .. aber er hält tapfer durch!
Tag 9: Beide mussten super früh aufstehen und das Wetter wollte auch nicht richtig mitspielen. „Wieder Regen! Nein Hagel!!! Wieder keine 10 Grad! Nach ein paar Kilometern haben wir Asturien betreten. Wunderschön! Grün, duftend, hügelig… aber wie gesagt bescheidenes Wetter. Zwischendurch mussten wir mal wieder anhalten und den Rolli laden. Wir sind einfach zu schnell… in Pendueles angekommen sind wir in einer nigelnagelneuen Herberge abgestiegen. Wieder gemeinsames Abendessen und gut geschlafen.“
Tag 10: Mal kein Stress am Morgen, sondern in aller Ruhe aufgestanden und gefrühstückt. Dann ging es auf einem Küstenweg nach Poo de Llanes. Dort waren Marco und Claudi am Abend vom 29.04., wo uns die Mail und Bilder erreichten.
„Mittlerweile müssen wir nur noch 17 km am Tag schaffen, um am 26.05 in Santiago zu sein! Zudem ging es heute auf diesem Küstenweg über Stock und Stein und mit vereinten „Pilgerkräften“ haben wir den Rolli über alles rübergeschoben. der Anhänger ist mittlerweile sehr verbogen, die Plane schon leicht gerissen und die Kupplung hat sehr gelitten! Wir werden sehen… es bleibt spannend!!!“
„Morgen geht’s weiter nach Pineres! Insgesamt sind wir schon über 200 km unterwegs. Die Spanier sind alle super herzlich, unser spanisch wird auch immer besser. Wir bekommen viel Zuspruch aber die meisten schauen uns an, als wären wir nicht ganz dicht!!! Dann fragen sie „A santiago“? „Si“ ist unsere Antwort – „Ola mucho mucho difficil, buen camino“!“
„Ich persönlich scheine gut zu funktionieren! habe keine Anzeichen körperlicher Erschöpfung… aber es ist wirklich ein bis jetzt ziemlich maschineller Prozess! Aber ich hab jetzt einen Pilgerstab! Ich glaube er ist vom Haselnuss-Strauch! Wenn sich einer mit Baumarten auskennt: Ich hab den Ast geschält und er riecht so lecker nach Kokos-Vanille-Seife, fühlt sich auch ein wenig seifig an, hat diesen weichen, weißen Kern, ist elastisch und trotzdem ziemlich stark. Ich rätsle nämlich die ganze Zeit, ob es wirklich Haselnuss ist… Hilfe?!?!!?“
PS: Die Eidechse kam leider unter Claudis Räder! War keine Absicht …